DIE PRESSE
Flotte Possenreißerei mit Sherlock Holmes
Vor zwei Jahren hat Regisseur Philip Dart Ken Ludwigs „Baskerville“, die Bühnen-Version des Romans „The Hound of the Baskervilles“, tolldreist in Wien aufgeführt. Nun legte er in Vienna’s English Theatre nach, mit seiner Adaption von „The Sign of the Four“. Wieder ist er erfolgreich, wohl auch deshalb, weil er feinsinnig auf Ironie baut und schamlos auf Gags setzt. Sein fünfköpfiges Ensemble tritt in mehr als vier Dutzend Rollen auf, bietet bestes englisches Sprechtheater samt effizientem Körpereinsatz. Das Bühnenbild von Ken Harrison begünstigt mit wenigen Requisiten rasante Szenenwechsel. Fast zweieinhalb Stunden (inklusive Pause) vergehen wie im Flug. (…)
Mit einfachen Mitteln werden Verfolgungsjagden, Kletterpartien, Marktszenen dargestellt. Was braucht man mehr als eine Bank, drei darauf beherzt zusammenrückende, wippende Darsteller, Hufgetrappel und Wiehern, um eine Kutschenfahrt zu simulieren? Ein Finale auf der Themse? Her mit den Modellbauschiffen und den Steuerrädern! Und wenn sich der Hund auf der Suche nach den Tätern verläuft? Dann lässt man die Szene beim Gang durch Londons wilden Süden einfach rückwärts laufen wie beim Zurückspulen eines Films.
Die zwanzig Szenen werden allesamt flott gespielt. Soundeffekte und Musik, mit Anleihen bei Brahms oder auch Schostakowitsch, erinnern an eine goldene Ära des Kinos. Man fühlt sich in die gute alte Zeit versetzt. Und am Ende wird sogar ganz elementar geheiratet! Wer weiß, ob Sherlock Holmes hier mit dem Offensichtlichen gerechnet und das Unmögliche ausgeschlossen hat.
Norbert Mayer
ONLINE MERKER
Mehr Hetz als Handlung
(…) Mit Sherlock Holmes kann man vieles machen, und Vienna’s English Theatre hat vor zwei Jahren dessen berühmte Geschichte des Hundes von Baskerville hoch erfolgreich auf die Bühne gebracht. Damals hieß der Autor Ken Ludwig, ein Routinier („Othello darf nicht platzen“), der ein von wenigen Schauspielern in vielen Rollen auszuführendes Konzept von Slapstick-Unsinn entwickelte, das höchst gefiel. Philip Dart führte damals Regie, und offenbar hat er überlegt, dass er dergleichen auch selbst machen kann: Keine Frage, er kann. (…) Der Theaterabend lebt nicht von der Handlung, sondern vom Handwerk, dem Theaterhandwerk nämlich, das Philip Dart hier wieder einmal zu einem vergnüglichen Höhepunkt treibt.
Der Abend wird von fünf Darstellern bestritten, Sherlock Holmes und sein unverzichtbarer Dr. Watson, sowie eine Dame und zwei Herren, die alle anderen Rollen übernehmen, virtuos in der Verwandlung, nicht nur in Kostümen und Perücken (der Wechsel erfolgt oft in gefühlter Sekundenschnelle), sondern auch in Sprache und Haltung. Heftig wird in Slapstick gezappelt, und zwischendurch wird versucht, das brillante Hirn von Mr. Holmes arbeiten zu lassen…
Neben dem schlaksigen Holmes von Thomas Wingfield ist der drollige Dr. Watson von Anthony Glennon besonders liebenswert (und im Übrigen der exakteste Sprecher des Abends). Christina Baston zeigt, dass sie nicht nur eine feine Dame sein kann, sondern bei Bedarf auch köstliche alte Vetteln spielt. Und Michael Stafford Wells und Dominic Brewer spielen eine exzentrische Figur nach der anderen, zur Not auch einen Hund…
(…) Theater, das so viel kann und so leichtfüßig daherkommt, findet ein zufriedenes Publikum.
Renate Wagner
SECRET VIENNA
A Night Out with Sherlock Holmes in Vienna
After enjoying Baskerville at Vienna‘s English Theatre, we couldn’t wait to return for another Sherlock Holmes mystery. Attending the premiere of The Sign of the Four was a real treat, and our expectations were high. Vienna‘s English Theatre, well known for its engaging and simply fantastic performances, offered the perfect setting to experience this thrilling adaptation.
A Classic Story Brought to Life
This production of The Sign of the Four, adapted by Philip Dart, delivers all the classic elements of a Holmes story with a lively twist. The play combines traditional detective work with humor, suspense, and an array of unique characters. Watching the talented cast switch between roles added to the fun, and the story kept us hooked from start to finish. It’s a mystery with plenty of laughs, and we couldn’t look away.
What We Loved About the Show
The stage was used so creatively that it felt like the actors brought every inch of it to life. The performances were top-notch, and each actor delivered humor and energy that kept the audience entertained. And it wasn’t easy, as each cast member had to play multiple roles, sometimes (as you will see) at the same time. The balance of mystery and comedy was perfect, making for a thoroughly enjoyable evening. We left the theatre with the great feeling that we had just witnessed another standout production of Sherlock Holmes in Vienna.
Where to Catch Sherlock Holmes in Vienna
For an evening full of wit, suspense, and laughs, don’t miss The Sign of the Four at Vienna’s English Theatre. Located at Josefsgasse 12, this theatre is a beloved place for both locals and tourists. If you are fans of Sherlock like us, or simply want to enjoy a great night out in Vienna, this theatre production is for you! Simply grab your tickets and prepare for an unforgettable adventure with Holmes.