ARSENIC AND OLD LACE

The All-Time Favourite
02 NOV – 22 DEC 2009
 
 

KURIER

Die Hölle der Provinz und der Familie

Kritik: „Arsen und Spitzenhäubchen“ in Vienna’s English Theatre
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Restlos ausverkauft war zuletzt „Arsen und Spitzenhäubchen“ im Akademietheater. Jetzt gibt es eine empfehlenswerte Alternative: den Klassiker des schwarzen Humors in Vienna’s English Theatre (bis 22. 12.)
Philip Darts Inszenierung der skurrilen Kriminalgroteske ist weit mehr als das übliche Türl auf, Türl zu.

Dazu sorgen auch renommierte Schauspieler, die bis zum bitterbösen Ende, an dem die Theaterwelt und die Realität ineinander verschwimmen, mit viel Spaß am Spiel subtile Figuren zeichnen.

(…)Amanda Reed und Diana Scougall spielen im gut gebauten Boulevardstück voller Scheinheiliger, Verrückter und Mörder die zwei reizenden älteren Damen, die aber einige Leichen im Keller haben.
Ohne Marotten ist keiner in dieser Spießerwelt: Neffe Teddy (Simon Lloyd) hält sich für Präsident Roosevelt und gräbt  im Keller am Panama-Kanal, der letzten Ruhestätte für die vom Leben Erlösten. Neffe Mortimer (Edward Handoll) – ein frustrierter Theaterkritiker  – kommt dem makaberen Hobby seiner Tanten auf die Spur und versucht, sie zu retten und die Morde seinem Bruder in die Schuhe zu schieben: Jonathan, (Toby Sharp), ein polizeilich gesuchter Serienmörder, sieht nach einem chirurgischen Eingriff aus wie Boris Karloff und mischt das Irren – und Leichenhaus noch einmal richtig aufx
Das alles wird mit viel englischem Humor – extra dry – erzählt.    
     
Werner Rosenberger
04.Nov.2009
 

WIENER ZEITUNG

Zwölf Leichen im Keller

Schenkelklopfen garantiert: Wer „Arsen und Spitzenhäubchen“, diesen Filmklassiker mit Cary Grant, kennt, weiß, was im English Theatre auf ihn zukommt. Dort ist das Meisterstück des schwarzen Humors nämlich derzeit zu sehen, wenn auch inhaltlich leicht adaptiert.

70 Jahre, nachdem Joseph Otto Kesselring diesen Evergreen geschrieben hat, hat das Stück nichts an Unterhaltungswert eingebüsst. Und dafür, dass nicht nur die Pointen des brillanten Stücks abgespult werden, sorgt ein Ensemble, das jede Rolle genial zeichnete. Dabei fiel Timothy Speyer die dankbare Rolle des irren Dr. Einstein zu, mit der bereits Peter Lorre im Film herausstach.

aum
06. Nov. 2009